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Lockruf des Südens

Unterwegs auf der Bundesstraße 3, Von Menschen und Heimat, Fernweh und Motoren, Corso 70

Erschienen am 21.02.2019
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737407519
Sprache: Deutsch
Umfang: 200 S., mit zahlreichen Fotografien
Format (T/L/B): 1.7 x 25.5 x 20.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Gleich hinter Buxtehude fängt die Sehnsucht an. Hier beginnt die deutsche Traumstraße, die Bundesstraße 3 - kurz: B3. Auf 800 km verläuft sie von Norden nach Süden wie eine Lebensader durch Deutschland. In sechs Etappen reist Wolfgang Groeger-Meier mit wechselnder Begleitung im grünen Oldtimer längs durch Deutschland und entdeckt die Schönheit und Geschichtsträchtigkeit seines Heimatlandes. Die B3 überrascht: Es geht durch flaches Land im Norden, durch spannendes Stadtleben, vorbei an urigen Gaststätten, Museen und weiter auf Elvis' Spuren bis zu hügeligen Landschaften und warmen Pastellfarben im Süden. Die Strecke ist abwechslungsreich, weil die Menschen, die dort leben, sie dazu machen. Die B3 verspricht Entschleunigung und Erlebnis zugleich - und die Sehnsucht nach Süden.

Autorenportrait

Wolfgang Groeger-Meier wurde 1963 in Versailles geboren, fotografiert weltweit für zahlreiche Automobilhersteller und Magazine; lebt, so er nicht gerade auf Reise ist, in München.

Leseprobe

Auf der Karte sieht sie aus wie eine einheitliche, gelbe Linie, die von Buxtehude bis Basel durch Deutschland gezogen wurde: Die Bundesstraße 3. Doch in den ersten Minuten, die ich mit Wolfgang durch Darmstadt kurve, ist von Einheit keine Spur zu entdecken. In einem Moment sieht die B3 nach Haupt-, im nächsten nach Nebenstraße aus. Sie wird mehrspurig, einspurig, leitet an Kaufhäusern vorbei und an Vorgartensiedlungen, führt an Schienen entlang und an dem Gehsteig aus Sand, der ausschaut wie aus einem Dorf ausgeschnitten und ins Villenviertel geklebt. Nach einigen Stunden auf der B3 erst entwickle ich das Gefühl: Es ist dennoch stets dieselbe Straße. Verbunden vom Anfang bis zum Ende durch Asphalt, Reisende, Sehnsüchte. Sie endet nicht dort, wo Stein in Pflanze übergeht und Aussicht anfängt, sondern führt uns durch Landschaften, erzählt uns Geschichten und pustet uns Wind ins Gesicht. All das ist Teil der Bundestraße 3. (.) Ob in der Auto-Sauna, wenn der Fahrtwind auf meine Haut trommelt oder als ich sprachlos die ersten frühmorgendlichen Sonnenstrahlen über Nebelschwaden und Weinhügel fallen sehe: Während unserer Fahrt auf der B3 fühle ich mich oft ganz im Hier und Jetzt. Die Gedanken an Gestern, Morgen und das nächste Essen bleiben im Kofferraum. So kommen wir unseren tatsächlichen Bedürfnissen und spontanen Empfindungen plötzlich sehr nahe, indem wir unser Reisen anders gestalten als unseren Alltag. Und so lernen wir, während wir die B3 kennenlernen, ebenso manches über uns selbst. Denn wenn wir Geschichten erzählen, erzählen diese Geschichten immer auch etwas über uns. Wenn wir neue Orte oder Orte neu kennenlernen, Fremden nahekommen, Perspektiven wechseln, fügen sich wie ganz von alleine neue Farben und Formen in unser Bild von der Welt ein. Und in unser Bild von der B3. Als ich vom Auto wieder auf den Zug umsteige und auf die Fahrt zurückblicke, stelle ich fest: die gelbe Linie zwischen Buxtehude und Basel hat Farbe bekommen. Und trägt jetzt Schnörkel. Katharina Meyer

Sonstiges

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